Zur Geschichte von Shinrin Yoku – Waldbaden

Buddha Köpfe im Wald

Geschichte Shinrin Yoku Waldbaden

Ein paar Daten zur Geschichte

Die Japaner haben, bei aller Liebe zur Technologie, eine besondere Beziehung zur Natur. Sei es durch den Shintoismus oder dem Zen-Buddhismus oder einfach, weil ihre Erfahrungen den unseren weit voraus sind.

Der Anfang

Waldbaden – oder besser: das Leben im und mit dem Wald – ist so alt wie die Menschheit. Sie entstammt einem Landschaftsbild, dass einer Steppe ähnlich ist. Oder einem Wald mit lichten Stellen. So kann man es sich gut vorstellen. Das aber, was wir heute unter dem Begriff Waldbaden verstehen, stammt aus Japan. Sie haben es „kultiviert“.

1982 prägte Tomohide Akiyama von der Japanischen Forstagentur den Begriff Shinrin-Yoku. Er kann mit „Baden in der Waldluft“ übersetzt werden.  Von der Begrifflichkeit ähnelt es dem Wort „Sonnenbad“ und ist auch ähnlich zu verstehen.

Das Waldbaden wurde damals vom japanischen Ministerium für Landwirtschaft, Försterei und Fischerei als „gesunder Lebensstil“ empfohlen. Die Gründung eines Lehrstuhls für Waldmedizin an der Universität in Tokyo war ein konsequenter Schritt aus den ersten Erkenntnissen des Waldbadens.

Mittlerweile ist die TU München als erste deutschsprachige Universität diesem Schritt gefolgt. Nach der Gründung der „Japanischen Gesellschaft für Waldmedizin“ 2007, wurde Shinrin Yoku zur Therapieform einer interdisziplinären Wissenschaft der Alternativ-, und Präventivmedizin.

Die Fortführung

Seit mehr als 38 Jahren also wird Shinrin-Yoku entwickelt und mit den Erkenntnissen aus der medzinischen Forschung, als auch der Forstwissenschaft, ergänzt. Führend sind die beiden Professoren Dr. Qing Li und Yoshifumi Miyazaki  und natürlich die vielen Waldbaden-Kursleiter, Naturpädagogen und Waldtherapeuten, Buchautoren und Förster. Mit ihren Erfahrungen und Publikationen tragen sie alle zum Wissen um die Heilwirksamkeit des Waldes und der Natur bei.

Der aktuelle Stand

Als Resultat entstanden Heilwälder in der ganzen Welt. Alleine in Japan gibt es über 65 davon mit angeschlossenen Therapiezentren und Klinken. Der erste Heilwald in Deutschland entstand 2018 auf der Ostseeinsel Usedom. Und es gibt mehr Projekte, Waldstücke in Heilwälder umzuwandeln, so z.B. bei Masserberg in Thüringen oder bei Sasbachwalden in Baden-Württemberg. Auch der Bundesverband für Waldbaden möchte Waldstücke aufkaufen, um sie zu Heilwälder oder Waldbaden-Gebiete auszuweisen.

Vor wenigen Jahren ist Shinrin-Yoku auch im deutschsprachigen Raum angekommen und wurde bereits in den Medien der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

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